Festival Alte Musik stellt Visionäre Bach und Mendelssohn vor
20.09.2019 / 17:36 Uhr — Dormago / duz
Es ist schon das 28. Festival „Alte Musik Knechtsteden“, das heute um 20 Uhr mit der H-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach in der Klosterbasilika Knechtsteden eröffnet wird. Keine Frage, auf die Freunde klassischer Musik warten bis zum 29. September wieder eine Fülle von Leckerbissen. Das Festival steht ganz im Zeichen der beiden „Visionäre“ Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn. Visionär sind die beiden Komponisten durch ihren anhaltenden Einfluss geworden, betont Festival-Gründer Hermann Max. Bachs „wohltemperiertes Klavier“ sei dabei „die beste Klavierschule aller Zeiten“, während Mendelssohn mit seiner Aufführung von Bachs Matthäus-Passion diesen förmlich wiederentdeckt habe. Mit seiner Arbeit sei Max selber ein Visionär, meinte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Vorstellung des Programms. Längst ist der frühere Dormagener Kirchenmusikdirektor und Dirigent Experte für Rares, für unterschätzte oder verschollene Schätze der Musikgeschichte.
International herausragende Musiker*innen nehmen an den verschiedenen Veranstaltungsorten teil. So wartet die Romanische Nacht am Montag mit Sopran-Star Hana Blažíková auf; Elina Albach (Cembalo) und Kristian Bezuidenhout am Hammerklavier sind die Ausführenden des „Clavierconcert“ mit Werken von Bach und Mendelssohn am 28. September. Das Männervokalensemble Camerata Musica Limburg wird am 25. September in der Christuskirche Dormagen bei Mendelssohns Orgelwerken garantiert einen anderen Stil zeigen als man von klassischen Männerchören gewohnt ist. Eine Stunde vor Beginn wird es dann übrigens ab 18.30 Uhr einen After Work Empfang mit Speisen und Getränken geben. Dabei kann eine Verbindung zu aktuell spannenden Themen hergestellt werden: Naturforscher Alexander von Humboldt hatte 1826 quasi zum 1. Klima-Gipfel der Weltgeschichte nach Berlin eingeladen und den damals 19-jährigen Mendelssohn mit der Vertonung eines Rellstab-Textes für die Begrüßungszeremonie beauftragt.
Im Rahmen des Festivals besteht nach wie vor die Möglichkeit, über das reine Zuhören hinaus Interessantes in den Einführungsgesprächen zu den Aufführungen zu erfahren. Der Vorverkauf lief gut, einige der Konzerte sind nahezu ausverkauft, sagte Pressereferentin Nicola Oberlinger. “Aber wir werden natürlich niemanden nach Hause schicken.“
Das diesjährige Festivalprogramm
Fotoquelle: Dormago / duz
Stellten das Programm des Festivals vor, von links: Michael Rathmann (Festivalmanagement), Kulturdezernentin Tanja Gaspers, Hermann Max, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Susanne Hilger (RheinEnergieStiftung Kultur), Hartmut Belitz, Marcel Mangen und Lothar Ruetz (alle Vorstand Förderverein) |